Studienergebnisse

Aufzählung

Das Forschungsdesign

Aufzählung

Hintergrundinformationen

Aufzählung

Beteiligte Forschungsinstitute

Aufzählung

Ergebnisse

Aufzählung

Publikationen

Aufzählung

Presse

Aufzählung

Veranstaltungen

Aufzählung

Projekte vor Ort

Aufzählung

Internationale Forschung

Aufzählung

Chronologie

Aufzählung

Häufig gestellte Fragen

Aufzählung

Kontakt

Erfahrungsbericht eines Patienten im Modellprojekt zur heroingestützten Behandlung Opiatabhängiger

Ich bin ein Teilnehmer an der Heroinstudie seit 05.12.2002. Ich möchte über meine persönlichen Erfahrungen innerhalb des Projektes sowie über eine kurze Schilderung über die Zeit vor dem Projekt berichten.

Ich bin seit mehreren Jahren heroinabhängig. Bevor ich an der Studie teilnahm wurde ich 1,5 Jahre substituiert. Während dieser Zeit kam es zu einer kontinuierlichen Dosissteigerung des Methadons. Trotz der Substitution war ich, aufgrund meiner Sucht gezwungen, mir im illegalen Bereich Heroin, Kokain, Methamphetamin, Benzodiazepine usw. zu besorgen. Dies führte zur Kriminalität, es kam zu wiederholten Verhaftungen und zu einer Geldstrafe. All das ist noch gering zu dem, was ich meiner Familie angetan habe. Ich habe in den 1,5 Jahren die finanzielle Unterstützung meiner Mutter benutzt, um meine Sucht zu finanzieren. Und habe damit meine Mutter nicht nur finanziell, sondern auch gesundheitlich geschadet.

Diese kurze Schilderung soll deutlich machen, was sich seit der Projektteilnahme verändert hat. Dies möchte ich nun im Folgenden berichten. Im Rahmen der jetzigen Heroinsubstitution habe ich nun seit 3 Jahren keinen Beikonsum mehr. Seitdem habe ich kein einziges Mal mir Drogen auf der Straße kaufen müssen. Ich habe das aus einem bestimmten Grunde gemacht. Dank dieser Studie habe ich jetzt einen geregelten Tagesablauf, ich habe mich stabilisiert und habe heute die einzigartige Möglichkeit meine Dosis zu reduzieren, was ich seit Januar 2004 tue. Am Anfang der Studie betrug meine Dosis die Maximalmenge (d.h. 400mg Heroin morgens und 400mg abends). Meine jetzige Dosis ist 160mg morgens und 160mg abends. Das sehe ich als einen großen Erfolg für mich. Hätte es diese Studie nicht gegeben, wäre ich nach wie vor Methadonabhängig und hätte keine Möglichkeit auszusteigen. Mein größtes Ziel ist es, mit der Hilfe dieses Projektes aus der Drogenabhängigkeit auszusteigen. Ich rechne damit, bis zum Ende der Studie die Dosis auf „0“ zu reduzieren.

Bevor ich in die Studie kam war ich psychisch instabil, in einem schlechten körperlichen Zustand, abgemagert und sehr nervös. Dank dieser Studie und dem Casemanagement kann ich heute sagen, dass ich mich psychisch und gesundheitlich deutlich stabilisiert und verbessert habe. Das Casemanagement hat mir geholfen, mich selbst besser zu verstehen und ich konnte mich immer aussprechen und allen meinen Problemen auf den Grund gehen. Außerdem kann ich heute meiner Mutter helfen, in dem ich sie z.B. beim Umzug in eine neue Wohnung unterstütze. Auch alle täglichen Probleme kann ich jetzt lösen.

Ich bin der Meinung, dass diese Studie ein einzigartiges Projekt ist und ich bin zu 100 % davon überzeugt, dass sie Menschen hilft, die es versuchen wollen, aus ihrer Sucht herauszukommen. Es ist vor allem für die Menschen wichtig, die seit Jahrzehnten abhängig sind, krank und gezwungen sind kriminell zu werden. Das Projekt sehe ich als einen Segen. Und ich bin der Meinung, das muss weitergehen damit die Menschen überhaupt eine Zukunft haben.

Hamburg, 12.11.2005 Markus

zurück zur Übersicht

          

    Updated: 30.03.06